Zur Geschichte von Wimbach

 
Wimbach war in früherer Zeit Sitz eines Adelsgeschlechtes, das sehr begütert war und umfangreiche Ländereien besaß. Es ist anzunehmen, dass die Gründung des Ortes von einem solchen Lehnsgut eines Nürburger Burgmannen oder Adenauer Herrenhofes herrührt.
Der Name des Ortes bedeutet ursprünglich „Viehweide am Bach (Winde, Winn, Wyn oder Wünne = Viehweide)“.
Die erste namentliche Erwähnung findet Wimbach in einer Urkunde des Grafen Gerhard von Are/Nürburg vom 25.Mai 1216, in der Geld- und Sachleistungen für die Stiftung des Grafen Ulrich an die Adenauer Kirche aufgeführt werden. Das in „Windebach“ gelegene Lehnsgut soll
3 Schillinge sowie je 1 Mltr. Weizen und Hafer aufbringen.
Im 15.Jh. erhielt ein „Dodo von Wynbach“ ein Burglehen von Nürburg, in dem er sich verpflichtet, alle Dinge zu tun, die ein getreuer Lehnsmann seinem Herren schuldet.
Aus dem Jahre 1617 existiert noch ein Wildförster-Weistum, in dem neben dem Jagdrecht, das Fischereirecht sowie der Erwerb des Nutzholzes geregelt sind.
Von 1807 -1809 wurden im Distrikt „Unter dem Eichert“ Erze vermutet. Man führte Schürfungen durch, die jedoch wegen geringer Funde wieder eingestellt wurden. Aber 1827 erteilte das preußische Innenministerium der „Gewerkschaft Blei- und Kupferbergwerke >Catharina< bei Wimbach“ die Genehmigung zum Betrieb eines Bergwerkes. 1829 wurde dann das erste Bleierz gefördert. Die Grube mietete die Mühle am Goldbach an als Aufbereitungsanlage. Schon 1837 allerdings wurde das Bleiwerk wieder eingestellt, die Mühle am Goldbach
zu einer Ölmühle, „ Olichsmühl“, umgebaut.
!863 gab es in Wimbach eine große Feuersbrunst. Beim Fladenbacken am „Pitteschtag“(29.6.)
entstand, wahrscheinlich durch Unachtsamkeit, Funkenflug, der die damals noch vorhandenen
Strohdächer in Brand setzte. Fast das ganze Oberdorf wurde ein Raub der Flammen.
Schon 1650 wird in Wimbach eine Kapelle erwähnt, 1819 soll die Hubertuskapelle neu aufgerichtet werden. 1923 -26 wurde eine neue Kapelle gebaut, die dem hl.Josef und dem hl.
Hubertus geweiht ist.
Eine Schule  wird 1826 erwähnt, 1913 wurde sie erweitert. 1964 bezog man eine neue Schule,
in der, nach Auflösung der Dorfschulen, die Sonderschule eingerichtet wurde.
Wimbach hatte

Aufzählung 1815 -- 211 Einwohner
Aufzählung 1846 -- 250 E.
Aufzählung 1871 -- 226 E.
Aufzählung 1905 -- 249 E.
Aufzählung 1950 -- 300 E.

Das Bergwerkzeichen in Gold - Hammer und Schlegel - in der schwarzen Spitze belegt die einstigen ergiebigen Bleigruben von Wimbach,
schon 1767 in einer  Akte des Kurkölnischen Amtes Nürburg erwähnt. Erneute Erzsuche fand in der Franzosenzeit statt  ( 1807- 1809 )
1827 Erteilung der Schürfrechte durch das preußische Innenministerium.
Der Bleierzbergbau wurde 1881 eingestellt, hatte aber nachweisbar über zwei Jahrhunderte in der Gemarkung Wimbach stattgefunden.
Die aus der schwarzen Spitze hervorkommenden roten Hirschgeweihstangen weisen auf das frühere Patrozinium des Hl. Hubertus hin.
Die noch vorhandene Holzfigur des Jägerheiligen aus der Zeit um 1650 ist ein Bestandteil
des Hauptaltares der früheren und jetzigen Wimbacher Kirche. Die Gemeinde Wimbach verehrt den HI.Hubertus in besonderer Weise, indem sie am Sonntag nach dem 3.November, dem Fest des Heiligen, die Hubertuskirmes mit einer Hubertusmesse feiert. In dieser Messe werden die Reliquien des Heiligen gezeigt und „Hubertusbrötchen" gesegnet, die bei einem Umgang um den Altar verteilt werden. Früher mußten die Besitzer, die bis an das Hubertuskreuz an der Banngrenze Wimbach —Adenau eine Wiese hatten, das „Hubertuskorn'' dazu liefern. Das gesegnete Brot sollte die Menschen besonders vor Tollwütigen Tieren schützen.

Das „ Hubertuskreuz", hier in Schwarz auf silbernem Schild, ist in seiner Form als schwebendes Balkenkreuz zugleich eine Reminiszenz an das Wappen des Erzstiftes Köln in dessen Herrschaftsbereich Wimbach, als zur Grafschaft Nürburg gehörend, seit dem Jahre 1276 lag.-